Instandhaltungs-Dashboard bringt Transparenz und Anerkennung
Als Thomas Amesbauer vor etwas mehr als drei Jahren die Instandhaltung bei Miba Gleitlager in Laakirchen ĂŒbernahm, bekam es der ehemalige Prozessingenieur mit einem gut funktionierenden Instandhaltungsteam und glattlaufenden AblĂ€ufen zu tun. Diese erfreuliche Situation hatte die Kehrseite, dass er als Neuzugang noch genauer hinschauen musste, um ĂŒberhaupt einen Optimierungsbedarf zu identifizieren. Also wandte er sich an seine Leute und arbeitete mit ihnen gemeinsam eine Vision aus.
Im Vorfeld zur 10. Instandhaltungskonferenz hat Thomas Amesbauer im Interview mit Cornelia Groiss, Redaktion des Fachmagazins FACTORY, Einblicke in seinen bevorstehenden Vortrag gegeben. Die Miba Gleitlager Austria GmbH fĂŒhrte Anfang 2023 ein individuelles Instandhaltungs-Dashboard ein. Das Ziel dieser MaĂnahme war, Prozesse transparent zu machen und auf Basis dessen die Instandhaltung zu optimieren. Dass sie nebenbei der Instandhaltungsmannschaft zu einem besseren Standing verhelfen wĂŒrde, konnte ja niemand ahnen.
âWas mir wichtig war, war nicht nur zu reparieren und vorbeugende Wartungen vorzunehmen, sondern in die Verbesserung zu gehenâ, erklĂ€rt der Instandhaltungsleiter. âUnd dafĂŒr brauchen wir Digitalisierungâ.
Daten als Basis fĂŒr Optimierungen
Als erster Schritt war es wichtig, an die benötigten Daten zu kommen. Da es bereits ein SAP-System gab, stellte dies grundsĂ€tzlich kein Problem dar. Allerdings waren in der Vergangenheit nur zwei Kennzahlen erhoben worden; die Kosten und die technische AnlagenverfĂŒgbarkeit als Ergebniskennzahlen. Inzwischen haben sich die Meantime-to-Repair, Meantime-between-failure dazugesellt. Dann ging es darum, die Erhebung, Auswertung und Visualisierung der Daten schrittweise zu automatisieren. âDamit sehen wir, ob wir einen Maschinen-Handlungsbedarf habenâ, so der Instandhaltungsleiter. Wichtig ist ihm, dass diese Daten dem Shopfloor-Management entsprechend tagesaktuell vorliegen. So können die Mitarbeiter:innen die aufgezeigten Potenziale in einem durchgĂ€ngigen KVP-System abarbeiten. DafĂŒr hat man bei Miba einerseits das Mitarbeiter-KVP namens Kaizen Boards gebaut, andererseits wurden auch spezielle Experten-KVP-Runden eingefĂŒhrt, in denen groĂe Verbesserungsprojekte auf den Tisch kommen.
Irgendwann soll auch Condition Monitoring in das Dashboard eingebunden werden. Zu Predictive Maintenance ist es noch ein weiterer Weg, wie Amesbauer gesteht: âWir haben ca. 270 groĂe Anlagen im Unternehmen und bilden von der Dreh- und FrĂ€sbearbeitung ĂŒber GieĂmaschinen, Schneiden, Pressen einen bunten BlumenstrauĂ ab. Das macht es meines Erachtens schwierig, ein Predictive Maintenance System ĂŒber alle Maschinen auszurollenâ.
 Wie es Thomas Amesbauer geschafft hat, die Instandhaltung im Unternehmen entscheidend aufzuwerten,  lesen Sie im Beitrag der Factory von Chefredakteurin Cornelia Groiss »