#kurzgesagt Thema Obsoleszenz und Abkündigung

#kurzgesagt

28. Juni 2018 | von Gastkommentar

#kurzgesagt ‚Gibt’s nicht, geht nicht!‘.

(Neue) Fachbegriffe, interessante Details und lustige Begebenheiten – das und vieles mehr lesen Sie ab sofort hier in unserer neuen Serie #kurzgesagt.

Heute für Sie der Begriff #Obsoleszenz bzw. #Abkündigung.

Gibt’s nicht mehr! Das hört man leider immer häufiger, wenn man Ersatzteile, bewährte Hilfsmittel oder ein seit langem verwendetes Material einkaufen will. Durch die Vielzahl an neuen Produkten werden zwangsweise ältere Produkte eingestellt.

Das wirklich Ärgerliche daran ist meist, dass man davon erst beim Nachkauf erfährt. Und genau diesen Umstand umschreibt das Wörtchen Obsoleszenz bzw. Abkündigung.

Während in der Elektronikbranche die Produktänderungen und –abkündigungen mittlerweile selbstverständlich sind, sind andere Branchen noch weit davon entfernt. Mit viel Glück erhält der Einkäufer eine Nachricht, es steht vielleicht auf der Webseite, aber meist wird das Produkt einfach aus dem Katalog genommen oder die Eigenschaften werden so geändert, dass man es nicht mehr verwenden kann.

Aufgrund der Flut von Änderungen und Abkündigungen wird das zunehmend ein massives Problem. Dazu kommt, dass es dafür bislang keinen Standard gab, schon gar kein Datenformat.

Der VDMA hat deshalb in 2017 mit dem VDMA Einheitsblatt 24903 das Thema aufgegriffen und als Datenformat den smartPCN Standard der Industrievereinigung COG (Component Obsolescence Group) Deutschland e.V. übernommen.

Das Einheitsblatt hat den Rang einer DIN Norm und wird einfach in die Einkaufsbedingungen aufgenommen. Im Einheitsblatt ist alles definiert und mit dem Datenformat können die Änderungen und Abkündigungen sogar digital und automatisiert verarbeitet werden.

Produktänderungen und –abkündigungen wird es immer geben, aber nun erfährt man schneller davon und kann rechtzeitig reagieren.

Das nennt man dann Obsoleszenzmanagement und mit geeigneter Software wie dem pcn.cockpit greift man auf zehntausende Datensätze im smartPCN Format auf der pcn.global Datenbank zu. Besonders nützlich ist das dann, wenn man die Produkte nicht direkt beim Hersteller kauft und dieser einen auch nicht davon informiert.

Gefahr erkannt – Gefahr gebannt oder: so sieht professioneller Umgang mit Änderungen und Abkündigungen aus.

Zum Autor:

Dr.-Ing. Wolfgang Heinbach

Als Vorstandsvorsitzender von COG (Component Obsolescence Group) Deutschland e.V. (http://cog-d.de/) und Geschäftsführer von GMP German Machine Parts GmbH & Co. KG (https://www.german-machine-parts.com/de/) liegen die Schwerpunkte im Bereich Obsolescence-Management für Maschinen-/Anlagenbau, Automotive, Medizintechnik und Chemie & Pharma. Verfolgt wird das Motto ‚Gibt’s nicht, geht nicht!‘.

Porträtfoto Wolfgang Heinbach