Interview: TPM - ein Klassiker wieder im Fokus, Loidl, dp MCP

Interview: Warum TPM in der Krise stark an Bedeutung gewinnt.

9. Dezember 2020 | von Lydia Höller

In der Instandhaltung erfährt ein Klassiker ein Revival: Total Productive Maintenance. Warum das System aus Japan gerade in der Krise sinnvoll ist und worauf im Tagesgeschäft oft vergessen wird. Unser TPM-Experte Günter Loidl ist dem Fachmagazin Factory  Rede und Antwort gestanden. Aber lesen Sie selbst:

FACTORY: Welche Systeme gewinnen in der Krise an Bedeutung?

Günter Loidl: Basis ist eine gut aufgesetzte und eingeführte Instandhaltungs-Software. Sie liefert die notwendige Transparenz für rasche und richtige Entscheidungen und macht Weiterentwicklung und Verbesserung erst möglich. Denken wir an Management-Systeme, so sind es sicher bekannte und erprobte Denkweisen, wie TPM oder auch Lean, die häufig im gleichen Atemzug genannt werden. Der Kern ist immer, effizienter zu werden, Verschwendung jeder Art zu vermeiden und rasch und transparent entscheiden zu können, was gerade in Krisensituationen wesentlich ist.
Durch die aktuell angespannte wirtschaftliche Situation erfährt TPM eine Renaissance. Viele Organisationen nützen TPM um Schritte Richtung Excellence in der Technik zu machen, Verschwendungen in allen Dimensionen zu vermeiden. Hier unterstützen Digitalisierungs-Tools in vielfältiger Weise, z.B. Digitales Shopfloor-Management mit Integration von Instandhaltung, Qualitätsmanagemetn oder Engineering.

FACTORY: Welche Themen sind in diesem Zusammenhang wichtig geworden?

Loidl: Das Thema Shopfloor-Management, besonders die digitalisierte Version, gewinnt an Bedeutung. Im Zentrum steht hier die digitale Informationsbereitstellung für schnelle, mitunter agile Entscheidungen, hohe Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Wesentlich ist der Abgleich aller relevanten Abteilungen. Neben der Produktion, betrifft das die Instandhaltung, auch QM, Engineering und ähnliche.

FACTORY: Worauf ist hier zu achten?

Loidl: Meist wird unterteilt in kurzfristige Entscheidungen, die schnell im Rahmen der Produktions-Besprechung morgens getroffen werden. Mittelfristigen Entscheidungen und Maßnahmen, die etwa im Monatsrhythmus betrachtet werden und langfristige Entscheidungen, die in entsprechenden Management-Boards diskutiert und entschieden werden. Wenn hier alle Beteiligten mit den gleichen Daten arbeiten können, weil sie für die jeweiligen Bedürfnisse passend ausgewertet und aufbereitet werden, erhöht das die Qualität aller Maßnahmen.

Drei Tipps vom TPM-Experten Günter Loidl:

  • Haben Sie einen langen Atem. TPM Projekte können herausfordernd sein.
  • Holen Sie sich Unterstützung vom Management, ohne Rückendeckung der Führung ist ein TPM-Projekt nicht umsetzbar.
  • Sichern Sie sich Ideen und Engagement der Mitarbeiter und Kollegen. TPM-Verbesserungsprojekte stehen und fallen mit der Power der Mannschaft.

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Günter Loidl, Portrait

Günter Loidl

Senior Partner

 

Fachgebiete: TPM, IT-Systeme und Controllingsysteme, Lebenszyklusbetrachtungen, Benchmarking, Produktivitätssteigerung bei Anlagen, OEE-Optimierungen